Auftraggeber |
Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales |
Laufzeit |
Januar 2020 – Dezember 2024 |
Projektskizze |
Gewalt gegen Männer ist ein in der Wissenschaft sichtbar vernachlässigtes wie auch in der Öffentlichkeit vielmals tabuisiertes Thema. Dabei sind entsprechende Erfahrungen keineswegs ein marginales Problem innerhalb unserer Gesellschaft. Mindestens eine Million Männer in Deutschland erleiden regelmäßig häusliche Gewalt bzw. Gewalt in Partnerschaften. Damit sind gut ein bis zwei Fünftel aller Opfer männlichen Geschlechts.
Vor diesem Hintergrund und auch mit Blick auf deutliche Forderungen in der jüngeren Vergangenheit, den Opferschutz von Männern zu stärken, hat der Freistaat Bayern sich dazu entschlossen, an zwei Standorten Unterkünfte für von partnerschaftlicher bzw. häuslicher Gewalt betroffene Männer (und ihre Kinder) einzurichten. Eine erste Einrichtung wird in Südbayern (Augsburg), eine zweite in Nordbayern (Nürnberg) eröffnet. Die Maßnahme zum Aufbau solcher Wohneinrichtungen ist Bestandteil des Drei-Stufen-Plans zum Gewaltschutz und zur Gewaltprävention des Freistaats Bayern, im Rahmen dessen nun auch Angebote für männliche Opfer von häuslicher und/oder sexualisierter Gewalt (einschließlich ihrer Kinder) geschaffen und etabliert werden sollen. Um den Entwicklungsprozess der beiden bayerischen Unterbringungsangebote von Beginn an bestmöglich zu unterstützen, werden die Aufbau- und Etablierungsphase beider Einrichtungen wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Die vom IRIS e.V., in Kooperation mit Prof. Dr. Gerd Stecklina (HS München), geplante formative und partizipative Evaluation der beiden Einrichtungen (Bayern Nord, Bayern-Süd) zielt auf eine nachhaltige Qualitätsentwicklung und -sicherung. Mit Blick hierauf erfährt die detaillierte Betrachtung von Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität eine herausragende Bedeutung. Aspekte, die im Zuge dessen eine besondere Beachtung finden sollen, sind die jeweiligen institutionelle Rahmenbedingungen, einschließlich der Öffentlichkeits- und Netzwerkarbeit, die unterschiedlichen Handlungsmethoden der Professionellen sowie die auf die Unterstützungsarbeit reflektierenden Deutungsweisen der Adressaten. Dieses Projekt wird aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales gefördert. |
Kontakt |
eva-msw[at]iris-ev.de |
Projektteam |
Rohr, Pia
Dipl.-Päd.
Naumann, Marek
Dipl.-Päd.
|