„Individuelle Tätigkeits- und Lernverläufe sowie Unterstützungsformen zur Kompetenzentwicklung für aktive Arbeits- und Lebensgestaltung

Auftraggeber
Das von der ABWF/QUEM Berlin in Auftrag gegebene Projekt wird gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie des Europäischen Sozialfonds.
Laufzeit
1. Projektphase: 01.01.2001 bis 31.12.2002
2. Projektphase (Längsschnittstudie): 01.01.2002 bis 31.12.2004
3. Projektphase (geplant) (Längsschnittstudie): 01.01.2005 bis 31.12.2007
Projektskizze
Der gegenwärtige Strukturwandel der Arbeitsgellschaft erfordert, die bildungs- und beschäftigungsorientierte Infrastruktur für junge Menschen in dem Vergesellschaftungskontext der Ökonomie des 21. Jahrhunderts neu zu entwerfen und institutionell neu zu rahmen.
In der ersten Projektphase (1. 1. 2001 bis 31. 12. 2001) lag der Fokus auf den unterschiedlichen Lernarrangements (arbeitsweltbezogene Maßnahmen im Rahmen des Jump-Programmes bzw. selbstorganisierte Jugendinitiativen) und deren biografischer Produktivität für junge Erwachsene. Die Ergebnisse zeigen, dass Lernkultur und Kompetenzentwicklung nicht an den Individuen oder Lernorten an sich »festgemacht« werden können, sondern die Wechselwirkung zwischen der biografischen Entwicklung der jungen Erwachsenen, deren Lebenslagen und Lernorten betrachtet werden muss. Im Bildungs- und Übergangsregime nimmt der Lernort damit eine Schlüsselfunktion zwischen der Lebenslage der jungen Erwachsenen und den arbeitsgesellschaftlichen Herausforderungen ein. Dies bedeutet, dass der Lernort innerhalb der Lebenslage des jeweiligen Menschen eine biografisch öffnende Funktion übernehmen und dadurch die Spielräume zur Bewältigung der arbeitsgesellschaftlichen Herausforderungen, wie sie sich in den Biografien der einzelnen Menschen darstellen, erweitern sollte.
Das Projekt wurde verlängert und in eine Längsschnittstudie übergeleitet, um nun Kompetenzentwicklungsprozesse stärker im Zusammenhang mit den biografischen Verläufen von jungen Erwachsenen betrachten zu können. Die theoretischen Zugänge und empirischen Schwerpunkte der Längsschnittuntersuchung liegen zum einen in der Erforschung der Entwicklung und Veränderung von Beschäftigungsfähigkeit (employability) im biografischen Verlauf bei jungen Erwachsenen. Zum anderen wird die nachhaltige Wirkung und biografische Produktivität von Lern- und Übergangsarrangements im sozialen Umfeld bezogen auf beschäftigungsbezogene Kompetenzen, aber auch auf psychosoziale Bewältigungskompetenzen untersucht. Das soziale Umfeld wird dabei in einer sozialökologischen Perspektive als »Vermittlungsregime« begriffen, auf das sich die jungen Erwachsenen in ihren Handlungen beziehen.